St. Peter in Zülpich - page 15

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des Chores. In der Barockzeit wurde er an den
nördlichen Triumphbogenpfeiler vor den goti-
schen Wandtabernakel (freigelegt 1936, zerstört
1949) versetzt. Er enthielt seit dieser Zeit ent-
sprechend seiner fortdauernden Funktion als
Hauptaltar der Pfarrgemeinde in der Predella
den Tabernakel. Die Auswahl der dargestellten
Heiligen erweist den Altaraufsatz als Auftragswerk
der Matthiasbruderschaft und der Metzgerzunft
(Schaden). Entsprechend seiner Bedeutung für die
bürgerliche Gemeinde dürfte das untere Register
des Aufsatzes mit der zentralen Madonna als
Anspielung auf den in diesem Zusammenhang
spezifischen Bildtypus der Maestà zu verstehen sein.
t
Madonna, bezeichnet „Albermann Köln“,
um 1930, Höhe 153 cm, Holz mit ursprünglicher
lasierender Farbfassung. Die Madonna, ein ein-
drucksvolles Beispiel expressionistischer Kunst im
Kirchenraum, dürfte demBildhauer Franz Albermann
(1877-1959) zuzuweisen sein, der vor allem durch
Modelle für bauplastischen Schmuck in Frechener
Ton („Oomssche Keramik“) hervorgetreten ist.
Die schlanke Proportion des Bildwerkes, das
seine Wirkung vor allem in Verbindung mit
einer Rückwand entfaltet, ist Ausdruck dieses
Tätigkeitsschwerpunktes des Bildhauers.
u
Kruzifix, Köln, nach 1060, später verändert,
Holz mit mehrfach erneuerter farbiger Fassung,
1...,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14 16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,...28
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