St. Peter in Zülpich - page 16

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Höhe 125 cm, Breite 104 cm, Kreuz 2013 ergänzt.
Wesenberg ordnet das herausragende Bildwerk
in den Stilbereich der Kölner Kapitolstüren ein.
Die spätere Abwandlung zum Dreinageltypus
durch Austausch der Füße mit der unteren Hälfte
der Unterschenkel könnte in der Folge eines
Brandschadens erfolgt sein, ebenso die Erneuerung
der vorderen Handhälften mit den
Fingern. Die Dornenkrone aus Werg
wurde deutlich früher, wahrscheinlich
im 14. Jh., hinzugefügt. Erst die noch
nicht abgeschlossene Restaurierung
wird weitere kunsthistorische Analysen
ermöglichen.
Die Ostwand wird beherrscht
von der monumentalen Vergitterung
(Stahlbeton, verputzt) zur angrenzenden
Annokapelle mit 16 offenen Gefachen
in vier Reihen. Vor der monumentalen
Gitterwand führt ein2013 anhistorischer
Stelle neu angelegter Treppenabgang in
der alten Kirchenachse in die Krypta, ein
seitlicher Treppenaufgang ermöglicht
den Zugang zur Annokapelle, ebenfalls
an historischer Stelle. Zur erhaltenen
Ausstattung der 50er Jahre gehören
die vier in die unteren Öffnungen der
Gitterwand eingestellten
v
Brüstungstafeln, Willi Strauß,
Köln, 1955, Zementguss mit Mosaik-
einlagen, jeweils 91 cm hoch und
169 cm breit. Die Hauptmotive zum
Kirchenraum beziehen sich auf den
Kirchenpatron Petrus und die auf
ihn bezogenen Christusworte und
Sinnbilder (von links nach rechts): Hahn
(Verleugnung Petri), Fisch im Netz (Menschenfischer)
und Fels mit Kirche (Papsttum), abschließend das
umgekehrte Kreuz als Verweis auf das Martyrium.
Eine halbrunde Nische, ursprünglich zur
Aufnahme eines Beichtstuhls bestimmt, dient vor
dem nordöstlichen Hauptportal als Marienkapelle:
w
Vesperbild, „Erper Madonna“, um 1430,
Holz (Nussbaum), neuere Farbfassung, Höhe 66
cm. Das Gnadenbild, seit dem 17. Jh. Ziel einer
Fußwallfahrt aus Erp, wurde 1810 aus der damals
profanierten Marienkirche in Zülpich nach St. Peter
übertragen. Die Skulptur gehört zu einer Gruppe
vergleichbarer ländlicher Werke in der Nordeifel und
im Westerwald.
18. „Erper Madonna“, Vesperbild, Eifel, um 1430,
mit jüngerer Farbfassung
19. (S. 17) Betonfachwerkvergitterung zwischen
Hauptraum und Annokapelle mit Brüstungen
von Willy Strauß (unten) und der erhaltenen
inneren Bauplastik des spätromanischen
Langhauses (mittlere Gefachreihen)
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