St. Peter in Zülpich - page 9

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Sechseck ab: Die Schnittpunkte
der Verbindungslinien zwischen
den Ecken des Sechsecks und
des Quadrats bestimmen ihre
Position. Band erreichte so für die
Wahrnehmung des Raumes eine
sehr schwache Wirksamkeit der
Stützen, die er wegen der großen
Spannweite aus konstruktiven
Gründen in Kauf nehmen musste.
Das Dreieckraster des neuen
Beleuchtungskonzepts (Daniel Zer-
lang-Rösch/Atelier deLuxe, Offen-
bach), das eine unmittelbare Ver-
bindungderabgependeltenLeucht-
körper mit der Architektur vermei-
den sollte, findet Anschluss an das
Sechseck.
Die Farbigkeit der Innenraum-
schale basiert auf dem Befund der
Originalfassung. Die Sichtbeton-
partien sind abgestuft in drei
verschiedenen Grautönen gefasst.
Die nie überstrichenen Bereiche
oberhalb früherer Deckenverkleidungen konnten
erhalten werden, die übrigen Partien wurden 2013
nach Befund neu lasiert.
In der Nordwand, der Fassadenwand des
Hauptraums, befinden sich unter den bis zur
Decke durchgehenden Fensterbahnen die beiden
jeweils vierflügeligen Hauptportale. Über ihnen
steigen Fensterbänder bis zur Decke auf. Aus
der Wandscheibe dazwischen, die von zwei
Wandvorlagen begrenzt wird, buchtet die Tauf-
kapelle aus der Fassade aus. Die kleine seitliche
Fensteröffnung der Taufkapelle enthält eine auf die
Funktion des Raumes bezogene Buntglasscheibe
mit Fischsymbol (1955). Im Zentrum steht, um zwei
Stufen gegenüber der Kirche abgesenkt, der
n
Taufstein, Blaustein, Becken 12. Jh., Unterbau 1978
erneuert, Gesamthöhe 107 cm. Das zwölfseitige
Becken ist mit vier plastisch vortretenden Eckköpfen
sowie vertieften Kleeblattbögen und Tatzenkreuzen
im Wechsel geschmückt. Das Taufbecken gehört
in eine große Gruppe ähnlicher Stücke, deren
anhaltende Verbreitung auch eine spätere Ent-
stehung nicht ausschließt. Der zwölfseitige,
reich mit Maßwerk geschmückte spätgotische
Pyramidendeckel wurde 1944 vernichtet (Kopie von
Karl-Heinz Müller, Brühl, 1986, derzeit deponiert).
Zu Seiten der Taufkapelle vier kleinformatige his-
torisierende Heiligenfiguren (Petrus und Paulus,
Judas Thaddäus und Antonius von Padua) des 20.
Jh., erst in jüngerer Zeit erworben und teilweise
stark überarbeitet. Im Winkel zwischen östlicher
Wandvorlage und Fassadenwand ist ein Eckkapitell
des spätromanischen Vorgängerbaus versetzt.
Über der Taufkapelle ruht seit dem Abbau der
hier nachträglich eingefügten Empore auf einem
Träger zwischen den Wandvorlagen die Orgel.
Das Werk wurde 1984 von Orgelbau Weimbs,
Hellenthal, unter Verwendung älterer Teile nach
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,...28
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