Erpel - Rheinische Kunststätten - page 13

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Pfarrers Dr. Edmund Dürsfeld. In einer Nische in
der Rückwand steht das „Glockenkreuz“, eines
der ältesten Wegekreuze des Rheinlands. Es ist mit
einer Glocke und der wohl später hinzugefügten
Jahreszahl 1388 gezeichnet. Es wurde an der
Gemarkungsgrenze zu Heister aufgefunden und
erinnerte als Sühnekreuz an den Guss der ältesten
Kirchenglocke Osanna, bei dem der Legende nach
der Glockengießermeister Heinrich von Gerresheim
seinen Lehrling ermordet haben soll.
Ortsbild
Noch heute lässt sich die Entstehung von Erpel
im Straßenverlauf und in den erhaltenen Bau-
denkmälern ablesen. Im Zuge eines Handelsweges
auf dem rechten Rheinufer entstand im hohen
Mittelalter entlang der heutigen Kölner Straße
eine dörfliche Siedlung. Sie wurde auf einem
Gleithang oberhalb des Rheinstromes angelegt.
An der Einmündung des von Orsberg talabwärts
verlaufenden Hohlweges, der „Schleid“, ergab
sich ein dreieckiger Platz, der spätere Markt.
Mehrere Querstraßen bildeten die Verbindung
zum Rheinufer. Diese Siedlung wurde entlang der
heutigen Grabenstraße halbkreisförmig und an
der Rheinfront gradlinig mit einer Befestigung mit
Türmen eingefasst. Die Quellen nennen 1402 einen
dornenbewachsenen Graben, wohl entlang der
heutigen Grabenstraße, und 1438 am Rheinufer
eine Mauer. 1588 und 1660 werden umfangreiche
Instandsetzungen genannt. Merian zeigte 1646
in seiner Ortsansicht diese Mauer mit zahlreichen
Türmen und Toren: dem Linzer Tor am Südausgang
des Ortes, dem Schleidentor an der Straße nach
Orsberg, dem Neutor und dem Rheintor in der
Mauerfront an der Uferstraße (heute B 42).
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