Erpel - Rheinische Kunststätten - page 5

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des Turmgeschosses. Der spätere Übergang des
Patroziniums auf den hl. Bischof Severin zeigt die
enge Verbindung zwischen der Kirche und dem
Kölner Domstift. Das Untergeschoss des Turmes
nahm nach der Legende kurzzeitig die kostbaren
Gebeine der Hl. Drei Könige auf, als der Kölner
Erzbischof Rainald von Dassel sie 1164 von Mailand
nach Köln brachte und in Erpel Zwischenstation
machte. Daran erinnern die drei Kronen im oberen
Felde des Ortswappens und das schöne Bild der
Anbetung der Hl. Drei Könige aus der Mitte des
18. Jh. in der Eingangshalle. Diese Kirche wurde
im zweiten Viertel des 13. Jh. durch den heutigen
Kirchbau ersetzt, zunächst die drei oberen
Geschosse des Turmes, dann Schiff und Chor sowie
zwei kleine Chorflankentürme an den Ostenden
der Seitenschiffe. Reste alter Außenfassung unter
dem heutigen Dach und die Überschneidung älterer
Fenster am Turm beweisen, dass dieser Bau zunächst
wenige Jahrzehnte flach geschlossen war, bevor mit
der heute noch sichtbaren Einwölbung begonnen
wurde. Um 1500 wurde im Untergeschoss des
Turmes ein Netzgewölbe eingebracht, dessen
Schlussstein die älteste Fassung des ErpelerWappens
zeigt. Aus dem Jahr 1636 wird von Reparaturen an
den Gewölben der Seitenschiffe berichtet.
Um die Mitte des 18. Jh. war die Kirche in
vielerlei Hinsicht sehr im Unstand. Die beiden Chor-
flankentürme waren statisch instabil, ihr Mauerwerk
war nach außen geneigt. Die offenbar im Mauer-
gefüge verzahnten Seitenschiffwände sowie die
1. (Titel) Kath. Pfarrkirche St. Severin und Fronhof
2. (S. 2/3) Blick von der Erpeler Ley auf die Stadt
3. St. Severin von Nordosten
4. St. Severin, Längsschnitt und Grundriss
1,2,3,4 6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,...24
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