Erpel - Rheinische Kunststätten - page 6

Gewölbe wiesen starke Risse auf. Als im Jahre 1751
derKölnerBaumeisterNikolausKrakamp(1699-1778)
die Severinskirche imAuftrag des Kölner Domkapitels
besichtigte und zum Abbruch beider Seitenschiffe
und der anschließenden Chorflankentürme riet,
geschah dies zum einen aus statischen Gründen, zum
anderen aber auch vor dem Hintergrund, die Kirche
optisch weiter und höher zu machen. Krakamp, aus
einer Kölner Baumeisterfamilie stammend, hatte
sich in Köln durch Bauleitung von Sakralbauten
und den Neubau verschiedener Bürgerhäuser einen
Namen gemacht. Seinem Rat folgend wurden die
Türme und die Seitenschiffe abgebrochen. Dabei
wurden auch die Emporen bis auf einen kleinen
Rest der Arkaden beseitigt. Durch Abbruch beider
Mittelpfeiler im ersten Joch des Hauptschiffes,
Einbrechen großer Bögen zwischen Haupt- und
Seitenschiffen und durch große Fenster in den neu
errichteten Seitenschiffwänden sollte der nun weiß
getünchte Raum dem barocken Zeitgeschmack
angepasst werden. Zudem wurde, um zusätzliche
Plätze zu schaffen, das nördliche Seitenschiff bis in
die Flucht des Turmes vorgezogen. Vermutlich wurde
der radikale Umbau der Kirche maßgeblich von
den in Erpel lebenden Weihbischöfen Franz Kaspar
von Franken-Siersdorff und Wilhelm von Alhaus
beeinflusst. Sie riefen zudem zugunsten der Erpeler
Kirche Stiftungen ins Leben.
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