Erpel - Rheinische Kunststätten - page 10

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Der heutige Hochaltar stand bis zur Reno-
vierung der 1960er Jahre im nördlichen Seiten-
schiff. Der Kölner Weihbischof Franz Kaspar von
Francken-Sierstorff hatte ihn zu Anfang des 18.
Jh. gestiftet. Der zweistufige, unten von mäch-
tigen Säulengruppen eingefasste Aufbau zeigt eine
Darstellung der Himmelfahrt Mariens im Mittelbild,
darüber ein Bild Johannes des Täufers. Sein
Gegenstück, in Aufbau und Detailformen mit dem
vorgenannten identisch und ehemals als Seitenaltar
im südlichen Seitenschiff aufgestellt, steht heute
in der Eingangshalle. Die Gemälde stellen Joachim
und Anna mit der Jungfrau Maria dar, auf die der
Hl. Geist in Form einer Taube herabsteigt, oben den
hl. Einsiedler Antonius. Der dürfte eine Stiftung der
früheren St. Antonius- und St. Anna-Bruderschaft
sein, die 1662 vereinigt wurden und seitdem
bis in die Mitte des 20. Jh. die Fährgerechtsame
innehatten. Im nördlichen Seitenschiff steht ein
hl. Josef mit Jesuskind des 18. Jh., ebenfalls eine
kölnische Arbeit.
An den Pfeilern des Hauptschiffes finden wir
Figuren der hll. Antonius (Südwand) und Severin
(Nordwand) aus dem 18. Jh. In gleichem Stil
und gleicher Größe die Figuren der hll. Johann
Nepomuk auf der nördlichen und Donatus auf
der südlichen Empore. Alle vier Figuren stammen
vom alten, gegen Ende des 19. Jh. abgebauten
Hochaltar. Ebenfalls dem 18. Jh. entstammen
eine Nikolausbüste und ein Johannes der Täufer
im nördlichen, eine hl. Katharina sowie eine
schöne frühklassizistische Madonna im südlichen
Seitenschiff. Hinter ihr in einer Nische über dem
Altar ein zierlicher bemalter Holzschrein von 1623,
fast noch spätgotisch. Hans Vogts gab ihn noch
1961 als verloren an. Doch tauchte er im Zuge
der letzten Renovierung auf dem Speicher des
9. St. Severin, hl. Michael
10. St. Severin, hl. Nikolaus
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