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Aktuell

Bei Verdacht auf Schlaganfall

müssen Betroffene schnellst-

möglich in ein Krankenhaus mit

Schlaganfallstation, einer Stroke

Unit, gebracht werden. Laut

einer Studie unter Federführung

der Neurologischen Universitäts-

klinik Heidelberg erreichen jedoch

60 Prozent aller Schlaganfall-

Patienten die Klinik erst dann,

wenn das Zeitfenster für die

Thrombolyse, bei der mit Medi-

kamenten die Durchblutung im

Gehirn wiederhergestellt werden

kann, bereits geschlossen ist.

17 Prozent der Patienten, die

rechtzeitig in der Klinik eintreffen,

werden in Krankenhäusern ohne

Stroke Unit behandelt. Dort wird

die Lysetherapie deutlich seltener

eingesetzt als in spezialisierten

Kliniken. Das mindert die Hei-

lungs- und Überlebenschancen.

„Es wäre daher wünschenswert,

dass Rettungsdienste im Ver-

dachtsfall noch konsequenter als

bisher Krankenhäuser mit Stroke

Unit ansteuern“, so Studienleiter

Professor Dr. Peter Ringleb, Lei-

ter der Heidelberger Stroke Unit.

Fazit der Autoren: Würden alle

Schlaganfall-Patienten auf Stroke

Units behandelt und hätten damit

auch Zugang zu fachgerechter

Lysetherapie, blieben deutsch-

landweit mehreren Hundert Pati-

enten pro Jahr Folgeschäden wie

bleibende Behinderungen oder

Pflegebedürftigkeit erspart.

„In Krankenhäusern ohne Stro-

ke Unit erhielten nur 13 Prozent

der rechtzeitig ankommenden Pa-

tienten eine Thrombolyse. Beson-

ders ältere Patienten mit bereits

vorbestehenden körperlichen

Beeinträchtigungen blieben häufig

unterversorgt“, so Erstautor Dr.

Gumbinger.

Jedes Jahr erleiden rund

270.000 Menschen in Deutsch-

land einen Schlaganfall. Ursache

ist meist ein akuter Durchblu-

tungsstopp im Gehirn, weil ein

Blutgerinnsel eine Hirnarterie

verstopft. Je nach Hirnregion

kann es zu sehr unterschied-

lichen, teils vorübergehenden

Symptomen kommen. Typisch ist

die Kombination einer schmerzlo-

sen Schwäche eines Arms oder

einer Körperhälfte mit Schwierig-

keiten beim Sprechen oder Sehen

(Schnelltest: Lächeln, Sprechen

und Armeheben möglich?).

Quelle: Uniklinik Heidelberg

Schlaganfall-Patienten meist zu spät in der Klinik

Menschen suchen bei der Part-

nerwahl nicht nur die visuellen

Reize, sondern folgen vor allem

ihrer Nase. Dabei ist Designer-

duft weniger entscheidend als

der natürliche Duft von Mann und

Frau. Denn dieser liefert quasi

ein Spiegelbild unseres Genpools.

Das unterstreichen auch die

Ergebnisse der Forschungsarbeit

von Jana Kromer an der Medizini-

schen Fakultät der TU Dresden.

Jeder Mensch verströmt einen

unverwechselbaren Körperge-

ruch. Dabei erscheint uns bei

einem Partneranwärter die Note

am attraktivsten, die uns relativ

große genetische Unterschiede

signalisiert. „Es zeigte sich die

Tendenz, dass Paare, die in den

HLA-Allelen Klasse I nicht über-

einstimmen (Allele sind unter-

schiedliche Genausprägungen, A.

d. R.), den Körpergeruch und die

Erfülltes Liebesleben durch

passenden Partnergeruch

Sexualität besser bewerten als

Paare, die gleiche HLA-Allele

besitzen“, so die junge Wissen-

schaftlerin. „Auch ich bin davon

ausgegangen, dass das Sozi-

alverhalten und die Liebe ganz

einfach nach einem Zufallsprinzip

funktionieren, dann finden zwei

Menschen sich interessant und

es passt oder eben nicht.“ Doch

wie sich auch hier zeigte, über-

lässt die Natur nichts dem Zufall.

HLA-Proteine der Klasse I und II

finden sich als Immunrezeptoren

an den Zelloberflächen und las-

sen sich geruchlich wahrnehmen.

„Der Geruchssinn arbeitet hier im

Unterbewusstsein und übernimmt

teilweise die Steuerung bei der

Partnersuche“, erklärt Jana Kro-

mer. Mann und Frau erschnüffeln

sich so unbewusst ihren idealen

Liebhaber, mit dem sie aufgrund

unterschiedlicher Erbanlagen

die gesündesten Nachkommen

zeugen können.

Denn eine größere Vielfalt

bedeutet auch bessere Chancen,

sich auf Krankheiten einzustellen,

körpereigene Heilungsprozesse

zu organisieren und Mutationen

abzuwehren. Konkret heißt das:

weniger Infekte, weniger Auto-

immunerkrankungen, weniger

Allergien.

Quelle: Uniklinik Dresden

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