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Gesundheit
Gesundgeträumt |
Das Geheimnis des Schlafes
Schlafen ist eine lebenswichtige Einrichtung der Natur,
um sich seelisch und körperlich zu regenerieren.
Ein Drittel seines Lebens schläft der
Mensch und führt dabei Reparatur- und
Aufbauarbeiten im Organismus durch. Im
Gehirn werden Erfahrungen (aus-)sortiert
und gespeichert, Erlebnisse verarbeitet
und neue Hirnbahnen geknüpft. Auch
„Abfallentsorgung“, Erregerbekämpfung,
Wachstum, Wundheilung sowie Muskel-
und Knochenaufbau fallen vor allem in die
Zeit des Schlafens. Wir stehen fast immer
gesünder, fitter und sogar schlauer auf, als
wir uns hingelegt haben. So kennt jeder
die Heilwirkung des Schlafs bei Grippe,
Schmerzen oder innerer Anspannung.
Schlafmangel, Ein- und Durchschlafstö-
rungen führen zu Gesundheitsproblemen
wie Stress, Depression, Leistungs-, Herz-
Kreislauf- und Gedächtnisstörungen.
Vor dem Einschlafen
Aktivierende Nervenbotenstoffe wie
Noradrenalin und Acetylcholin sowie das
Stresshormon Kortisol sinken im Körper ab.
Wachstumshormone und Botenstoffe wie
das ausgleichende Serotonin und vor allem
das Schlafhormon Melatonin steigen an.
Wir werden entspannt, weniger aufmerk-
sam und schließlich schläfrig. Appetit,
Energieumsatz, Puls, Blutdruck und Mus-
kelspannung sinken.
Beim Aufwachen kehrt sich das Verhältnis
um: Schlaf-Gegenspieler wie Kortisol,
Noradrenalin, Histamin und Orexin steigen
im Gehirn. Drei Hirnregionen übernehmen
die Regie: das „Wach- und Weckzentrum“
im Hirnstamm sowie Thalamus und Hypo-
thalamus als „Tor zum Bewusstsein“ im
Zwischenhirn.
Schlafphasen:
fünf 90-Minuten-Zyklen pro Nacht
Der Mensch tickt in 90-Minuten-Phasen.
Spielfilme, Vorträge oder Lehreinheiten
entsprechen häufig diesem Zeitrahmen.
Dies gilt auch für die etwa fünf Schlaf-
zyklen pro Nacht:
Zunächst liegen wir etwa 5–15 Minuten
wach.
Das nur wenige Minuten dauernde
N1-Stadium ist der Übergang zwischen
Wachen und Schlafen.
Danach gleiten wir in den stabilen N2-
Schlaf, der etwa 25 Minuten andauert.
Die Augen bewegen sich nun nicht
mehr. Muskelspannung, Puls, Tempera-
tur, Gehirnaktivität, Atemfrequenz und
Blutdruck sinken deutlich.
Nun folgt der N3- oder Tiefschlaf als
wichtigste Phase. Er dauert nur etwa
15 Minuten. In dieser Zeit sinken die
Körperfunktionen noch weiter ab, die
Ausschüttung hemmender Botenstoffe
erreicht ihren Höhepunkt. Daher sollte
ein Mittagsschlaf kürzer als 30 Minuten
dauern. Die meisten Regenerations-
prozesse, die Speicherung von Energie
in den Zellen sowie die allgemeine
Erholung setzen ein. Unser Gehirn
sortiert sich; das schützt uns vor Reiz-
überflutung.
Anschließend folgt der REM-Schlaf
(circa 20 Minuten). REM steht für Rapid
eye movement: Wir bewegen deutlich
die Augen und träumen sehr intensiv.
Damit wir unsere Träume nicht in
heftigen Bewegungen ausleben und uns
verletzen, wird die Muskulatur blockiert.
Man spricht von Schlaflähmung. Gehirn-
aktivität und andere Körperfunktionen
steigen wieder. Wir hören Geräusche der
Umgebung und nehmen das aufkom-
mende Tageslicht wahr. Somit ist der
REM-Schlaf die ideale Zeit zum Aufste-
hen. Klingelt uns der Wecker hingegen
aus einer tieferen Schlafphase heraus,
beginnen wir den Tag eher schwerfällig.
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