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Winter

Power

statt Winterblues

Im Winter Mangelware: Lebenskraftstoff Licht

Dies liegt jedoch meist nicht an den tatsächlichen

Umständen, sondern vor allem am Licht: Dieses

wirkt buchstäblich aufhellend und schaltet Sie auf

Aktivmodus. So setzt die Nebennierenrinde unter

Lichteinfluss Glukokortikoide frei – Hormone, die

unter anderem die Aktivität der Organe erhöhen,

Entzündungsreaktion und damit auch Schmerzen

hemmen und den Blutzuckerspiegel und -umsatz

steigern. In sonnenbestrahlter Haut bildet sich

außerdem Vitamin D, das den Kalziumstoffwech-

sel aktiviert und laut Studien auch Depressionen,

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Rheuma

entgegenwirkt. Auch der aufhellende Nervenboten-

stoff Serotonin wird bei Licht vermehrt im Gehirn

ausgeschüttet. Aus diesem Grund kommt es im

Winter häufig zu Heißhunger auf Schokolade: Sie

steigert die Serotoninausschüttung – leider jedoch

nur kurzfristig und mit unliebsamen Nebenwirkun-

gen wie Gewichtszunahme.

Bei Lichtmangel nehmen diese aktivierenden und

antriebssteigernden Einflüsse ab. Zugleich wird bei

Dunkelheit das Zwischenhirn-Hormon Melatonin

(„Schlafhormon“) ausgeschüttet, das uns zusätzlich

in Ruhe- und Schlafstimmung versetzt.

Mit dem Tageslicht schwindet ab Oktober bei vielen Menschen auch die

gute Laune. Es stellen sich Stimmungstiefs, Müdigkeit, Überforderung und

Stresssymptome wie Magen-, Rücken- und Kopfschmerzen ein. Die Welt

scheint in nasskaltes Einheitsgrau getaucht.

Winterliche Stimmungstiefs:

Jede/r Dritte betroffen

Jede/r Dritte leidet in Deutschland unter winter-

lichen Stimmungstiefs, rund ein Prozent unter

jahreszeitlich bedingter Depression. Denn auch

mittags herrscht an einem bedeckten Wintertag

nur ein diffuses Licht von ca. 3.000 Lux (Einheit für

Helligkeit), gegenüber 100.000 Lux an einem son-

nigen Sommertag. Im ganzen Dezember scheint die

Sonne zudem im Schnitt nur 38 Stunden gegenüber

209 Stunden im Juli. Die Tageslänge sinkt auf rund

8 Stunden (16 Stunden im Sommer).

Gute Laune mit frischer Luft, Bewegung

und erholsamem Schlaf

Werden Sie daher gerade in den trüben Monaten

aktiv: Halten Sie sich tagsüber möglichst häufig

im Freien auf und lassen Sie Sonne auf Ihre Haut.

Bewegen Sie sich alle zwei Tage intensiv, z. B. durch

Lauf- oder Ballsport, Fitnesstraining, Schwimmen,

(Nordic) Walking, Wanderungen – bei günstigen

Schneeverhältnissen auch Skilanglauf oder Schnee-

schuhwandern. Dies steigert die Durchblutung

sowie die geistige und körperliche Aktivität.

Schlafen Sie außerdem ausreichend: Im Winter

liegt der Bedarf rund eine halbe Stunde pro Tag

höher als im Sommer – im Schnitt bei etwa acht

Stunden. Ein kühler, ruhiger Schlafplatz sowie eine

gesunde Kopf- und Körperunterlage unterstützen

dabei einen tiefen erholsamen Schlaf ebenso wie

eine harmonische und reizarme Abendgestaltung

ohne Arbeit, Streit oder elektronische Medien.

Helles Tageslicht − auch im Innenraum

Mit etwa 800 Lux setzt eine durchschnittliche

Zimmerbeleuchtung den Körper auf Nachtmodus.

Leuchten Sie daher Innenräume großzügig aus.

Herkömmliche Glüh- und vor allem Halogenlampen

Fotos: © .shock, © ARochau, © Kzenon, Fotolia

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Valeo – stark und gesund • 4/ 2 014