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CORTISSIMO 04 | 2016

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sind. Aber es lohnt sich jedes Mal wieder

diese anzugehen, weil sie im Gesamten

etwas verbessern. Auch wenn es in einem

Markt, der unter Druck steht, sicher für

alle nicht einfach ist, dafür Engagement,

Zeit und Investments aufzubringen. Den-

noch lohnt es sich.

DerMarkt für Produkte, die auf einer

Cortina gedruckt werden, ist, wiewir auch

durch IhreMarktforschungwissen, noch

nicht ausgereizt. Sie setzen, gemeinsam

mit Frau Lümmer, auch verstärkt auf

Marketing. Für eineDruckerei eher

ungewöhnlich?

MATTHIAS TIETZ: Als wir begonnen haben

mit der Cortina zu drucken, fehlte uns ein

wenig das Alleinstellungsmerkmal, auch

wenn wir schon sehr gut und eben auch

ökologisch besser Farbe auf Papier brach-

ten. Aber für die Kunden war die Positi-

onierung des Cortina-Druckes zwischen

Rollen-Heatset, -Coldset und Bogendruck

nicht so richtig greifbar. Ein wichtiges Al-

leinstellungsmerkmal hatten wir gefun-

den, als wir vor zwei Jahren begonnen ha-

ben zu lackieren.

Wie kommtman darauf?

MATTHIAS TIETZ: Unsere Freiburger Kol-

legen waren im engen Gespräch mit KBA

zum Thema „Lackieren“. KBA hat dann ein

Lackwerk entwickelt und wir sind nun der

zweite Anwender in Deutschland, der die

Lackierung einsetzt. Andere, wie unse-

re Trierer Kollegen, haben nachgezogen.

Dieser Schritt hat unseren Cortina Druck-

produkten ein Alleinstellungsmerkmal

gegeben.

Mit einem Mal hatten wir ein Ein-

stiegs-Argument: Tolles Papier, Zeitungs-

druck und Lack, produziert unter ökolo-

gischen Bedingungen mit ökonomischen

Vorteilen und einer einmaligen Haptik.

Wir und vor allem Frau Lümmer haben

dann sehr schnell gemerkt, wie Kunden

auf unsere Produkte reagieren und auch

begriffen, dass wir das im Markt kommu-

nizieren können.

Sie haben zur Cortinamit einem

Marktforschungsinstitut eine Befragung

angestoßen?

KATJA LÜMMER: Ja, die Marktforschung

hat uns wichtige Erkenntnisse darüber

geliefert, wo unsere Defizite in der Ver-

mittlung dieses neuen Druckverfahrens

im Markt liegen. So konnten wir unsere

Kommunikation zum Cortina-Druck über

mehrere Stufen optimal abstimmen und

aufbauen. Dieses zielgerichtete Vorgehen

führt dazu, dass wir schon nach kurzer

Zeit eine höhere Marktakzeptanz für den

Cortina-Druck erreicht haben.

Sie haben aber, anders als früher, nicht

darauf gewartet bis ihre Kunden Produkte

entwickelt haben, sondern selbst Hand

angelegt?

KATJA LÜMMER: Wir haben eine Aktion

rund um „Kunst“ aufgelegt. Ein Kölner

Verlag bekam ein Exemplar in die Hand

und stieg sofort auf den Cortina-Druck

um, obwohl er zuvor in seine Bogenoff-

set-Produkte verliebt war. Heute erreicht

er mehr Kunden bei optimaler Qualität zu

besseren Konditionen. Und wir können

ihm viele Stufen an höchsten Qualitäten

anbieten, vom klassischen Zeitungsdruck

bis hin zur Cortina, so dass der Kunde die

Wahlmöglichkeit hat.

Jeder Kunde definiert schließlich

Premium-Qualität für sich unterschied-

lich. Für den einen gilt als Optimum nur

das reine Hochglanzmagazin mit UV-Lack

und für den anderen ist es das matte und

haptisch vielfältige Zeitungsmagazin.

MATTHIAS TIETZ: Ich stimme Frau Lüm-

mer zu und ich glaube, unsere Kundschaft

und deren Leserschaft erwartet, dass das

Produkt nicht statisch stehenbleibt, son-

dern lebt, sich immer weiter entwickelt.

Vielleicht ist das auch eines der grund-

sätzlichen Probleme von Verlagen in der

Vergangenheit, dass das Produkt oft zu

statisch war, zu wenig Veränderung zeig-

te. Denn wer sich verändert, der wird auch

wahrgenommen.

KATJA LÜMMER: Wir müssen den Kunden

auch optisch überzeugen. Wer heute die

Cortissimo in Händen hält, sieht feinste

Strichzeichnungen, optimale Ausdruck-

verhältnisse, Abschmierfreiheit, schönes

und volumiges Papier mit einer tollen

Haptik.

Sie deuteten es schon an, Sie beraten

heute Ihre Kunden intensiver?

KATJA LÜMMER: Wir sehen uns die Pro-

dukte unserer Kunden ganz bewusst an.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Kunden, die

mit wenig Weißraum und vielen farbigen

Fonds arbeiten, aber teuerstes und sehr

weißes Papier verwenden wollen, denen

würden wir zu einer günstigeren Alter-

native raten. Und diese Vorzüge müssen

nicht immer nur im monetären Bereich

liegen, sondern auch in verbesserten op-

tischen Qualitäten. Wir wollen die Ideen

unserer Kunden verstehen und Ihnen die

bestmögliche Produktionsoption zur Sei-

te stellen.

MIT EINEMMAL

HATTENWIR EIN

EINSTIEGS-

ARGUMENT:

TOLLES PAPIER,

ZEITUNGSDRUCK

UND LACK,

PRODUZIERT

UNTER

ÖKOLOGISCHEN

BEDINGUNGEN

MIT

ÖKONOMISCHEN

VORTEILEN UND

EINER

EINMALIGEN

HAPTIK.

WIR MÜSSEN DEN

KUNDEN AUCH

OPTISCH

ÜBERZEUGEN.

STRAT

EGIE